Sowjetunion

Armeebuch Sowjetunion

Dieses Ergänzungsbuch für die Streitkräfte der Sowjetunion, bitetet Spielern alle Informationen, die sie benötigen, um die Verteidiger von Mütterchen Russland ins Feld zu führen. Vom Krieg gegen Finnland, über die erbitterten Häuserkämpfe in und um Stalingrad, bis zum letzten Angriff auf Berlin, ermöglichen es die Listen in diesem Buch, Verbände der Roten Armee für jeden Schauplatz und jedes Jahr des Krieges aufzustellen.

Armies of the Soviet Union

Oktoberrevolution und Bürgerkrieg

Im zaristischen Russland kam es während der letzten Jahre des Ersten Weltkrieges zu einer massiven Unzufriedenheit in der Bevölkerung. Ernste ökonomische Probleme, wiederholte Niederlagen auf dem Schlachtfeld, Arbeitslosigkeit, Konkurse und eine galoppierende Überschuldung führten zu einer Reihe von Massenstreiks und Aufständen gegen Zar Nikolaus II., die in ihrer Gesamtheit unter den Namen Februarrevolution bekannt wurden. Unter Fürst Lwow (später Alexander Kerenski) wurde eine provisorische Regierung gebildet, die versuchte, zwischen den Arbeitern und Bauern und dem Militär und der Aristokratie zu vermitteln.

Unter dem Druck der westlichen Verbündeten (Frankreich, das Vereinigte Königreich, die Vereinigten Staaten von Amerika und Japan) erklärte die provisorische Regierung seine Absicht, den Krieg gegen Deutschland fortzusetzen. Dieser Umstand führte zusammen mit der versuchten Unterdrückung der Bauern zum Sturz der provisorische Regierung durch die marxistisch-leninistischen Bolschewiki im Oktober 1917. Dies löste einen vierjährigen Bürgerkrieg zwischen den vorherrschenden Bolschewiki, die als die „Roten“ bezeichnet wurden, und der sogenannten „Weißen Armee“, einer losen Föderation aus Monarchisten, Antikommunisten und Nationalisten, die aktiv von den westlichen Verbündeten unterstützt wurden (die sogar in einigen Teilen Russlands mit eigenen Truppen landeten und diese zwei Jahre lang besetzten).

Die Rote Armee

Die gemischten prokommunistischen Kampfgruppen, die loyal zu den Bolschewiki standen, organisierten sich selbst in der Roten Arbeiter- und Bauernarmee (Rabotsche-krestjanskaja Krasnaja armija – der RKKA). Sie kämpften in einem weitreichenden Feldzug gegen die Weiße Armee (sowie gegen die antikommunistische und die antiweiße „Schwarze Armee “ und „Grüne Armee“), die viele Persönlichkeiten des späteren Kommunistischen Zentralkomitees hervorbrachte. Zum Beispiel führte der junge Josef Stalin Einheiten der Roten Armee, die Zarizyn an der Wolga gegen die Weißen hielten und die später ihm zu Ehren den Namen Stalingrad erhielt. Von 1919 bis 1921 war die Rote Armee ebenfalls am Polnisch-Sowjetischen Krieg beteiligt, musste nach anfänglichen Erfolgen allerdings einen herben Rückschlag hinnehmen, der die sowjetischen Ambitionen in Polen (zeitweilig) zunichte machte.

Die Rote Armee begann ihre Existenz als eine Organisation von Freiwilligen, wurde auf Erlass des Rates der Volkskommissare im Mai 1918 zu einer Armee von Wehrpflichtigen. Alle Männer im Alter von 18 bis 40 Jahren konnten zum Militärdienst verpflichtet werden. Normalerweise war eine zweijährige Dienstzeit erforderlich, bevor ein Soldat als Reservist zurückkehrte, während Karriereoffiziere einen ständigen Kader bildeten. Zahlreiche regionale Militärkommissariate handhabten die Formationen und die Ausbildung der Divisionen.

Die strategische Richtung der riesigen Roten Armee wurde durch die Stawka bestimmt, einem Militärrat hochrangiger Kommandeure der Roten Armee (der Begriff Stawka leitet sich aus dem alten russischen Wort für „Zelt“ ab). Nominell hatte der Verteidigungsminister des Zentralkomitees den Vorsitz inne, doch während des Großen Vaterländischen Krieges unterstand sie vollständig dem Willen Stalins und während der Krieg voranschritt zunehmend dem besten militärischen Denker der Sowjetunion Marschall Schukow.

Die Rote Armee war in den 1930er Jahren überaus fortschrittlich in ihrem Denken. Sie griff die Rolle von Flugzeugen und Panzern für Durchbrüche auf, so wie es auch die wieder erstarkende deutsche Armee bei ihrem Konzept des Blitzkrieges tat. Darüber hinaus nahm sie eine Vorreiterrolle bei der Entwicklung von Fallschirmjägern, Segelflugzeugen sowie bei der selbstfahrenden und raketenbetriebenen Artillerie ein. Bis 1933 bestanden zwischen der Roten Armee und dem deutschen Heer überraschend enge Verbindungen, und deutsche Offiziere wurden insgeheim in der Sowjetunion ausgebildet, um die Restriktionen zu umgehen, die ihnen vom verhassten Versailler Vertrag auferlegt worden waren.

Der Aufstieg der Nazipartei in Deutschland beendete jede Kooperation. Hitler war ein vehementer Antibolschewist und träumte davon, die Länder im Osten „zu befreien“, um neue Ländereien für sein tausendjähriges Reich zu gewinnen.

Die Rote Armee beteiligte sich an mehreren wichtigen Konflikten, die es ihr ermöglichten, einige ihrer Theorien und Rüstgüter zu testen. Während des Spanischen Bürgerkrieges unterstützte die Sowjetunion die Republikaner und testete ihre neu entwickelten Panzer und Flugzeuge gegen die in Deutschland gebauten (und häufig mit deutschen Soldaten bemannten) Modelle. In Fernost kämpfte die Rote Armee erfolgreich gegen die Armeen der Japaner und Chinesen um die Kontrolle über die Mandschurei und Mongolei. Auch Xinjiang wurde erobert und eine prosowjetische Regierung eingesetzt. Die wachsende Qualität der Roten Armee sollte sich jedoch abrupt verringern.

Die Säuberungen

1937 begann Josef Stalin mit einer Reihe sorgfältig organisierter Säuberungen unter den Mitgliedern der Kommunistischen Partei, offiziellen Regierungsmitgliedern, Offizieren der Roten Armee, den Bauern, bestimmten ethnischen Gruppen sowie gegen viele andere, um seine Macht unter dem Vorwand zu festigen, Pläne einer vorbereiteten „Konterrevolution“ zu zerschlagen. Es war eine Zeit der umfassenden Überwachung, der Verdächtigungen, Masseninhaftierungen, der Folter, der Schauprozesse, Deportationen und Exekutionen. Zwischen 1937 und 1942 wurden Millionen in entlegene und unwirtliche Regionen der Sowjetunion geschickt, während hundertausende weitere (einige Historiker sprechen sogar von Millionen)  durch das NKWD hingerichtet wurden.

Besonders die Führung der bewaffneten Streitkräfte wurde von den Säuberungen schwer getroffen. An der Spitze der Roten Armee wurden drei von fünf Marschällen entfernt, dreizehn von fünfzehn Armeekommandanten, acht unter neun Admirälen, 50 von 50 von 57 kommandierenden Generälen, 154 von 186 Divisionskommandeuren, alle 16 der Armee zugeordneten Politkommissare und 25 von 28 dem Armeekorps zugehörigen Politkommissare. Nicht alle wurden exekutiert, viele wurden aus der kommunistischen Partei ausgeschlossen und stattdessen für ihre „Verbrechen“ zu jahrzehntelanger Zwangsarbeit in den Gulags verurteilt.

Der plötzliche Verlust erfahrener Offiziere, die imstande waren, große Formationen der Roten Armee zu führen, erwies sich als kritisch. Darüber hinaus hinterließen die Säuberungen ein Klima der Angst, das die Überlebenden von Innovationen und selbstständigem Handeln abhielt. Der größte Teil der Roten Armee fiel in alte Denkmuster aus dem Ersten Weltkrieg zurück und befolgte nervös und buchstabengetreu seine Befehle, ohne die tatsächlichen Umstände zu berücksichtigen. Während diese dronenhafte Gehorsamkeit für den Staat wünschenswert war, erwies sie sich als Unglück für die Soldaten, wie der Sowjetisch-Finnische Krieg zeigen sollte.

Der Sowjetisch-Finnische Krieg

1939 unterzeichnete die Sowjetunion einen Nichtangriffspakt mit Deutschland, der Stalin freie Hand ließ, die baltischen Staaten Lettland, Litauen und Estland, Ostpolen und Finnland zu annektieren. Finnland hatte im Dezember 1917 seine Unabhängigkeit vom zusammenbrechenden Russischen Kaiserreich erklärt und war kurz darauf von der bolschewistischen Regierung anerkannt worden. Die Rote Armee ignorierte mehrere in der Zwischenzeit geschlossene Friedensvereinbarungen, als sie im Dezember 1939 zuschlug. Die aufmarschierten sowjetischen Streitkräfte waren der kleinen finnischen Armee an Soldaten im Verhältnis drei zu eins, an Panzern dreißig zu eins und an Flugzeugen hundert zu eins überlegen. Die schwerfällige Rote Armee schlug sich jedoch unter den herrschenden Minustemperaturen miserabel in den Kämpfen gegen die hochmotivierten finnischen Streitkräfte, die als der Winterkrieg bekannt werden sollten. Ganze Divisionen der sowjetischen Armee wurden abgeschnitten und in den dichten karelischen Wäldern von finnischen Bataillonen überfallen. Dutzende Sowjetpanzer wurden in Brand gesetzt, Geschütze und große Mengen an Ausrüstung erbeutet. Die Rote Armee war zutiefst gedemütigt worden.

Obwohl es der Roten Armee (mit vielen Verstärkungen) schließlich gelang, Anfang 1940 ein Friedensabkommen mit den Finnen zu schließen, fand das tapfere Finnland die große Achtung der internationalen Staaten. Was für eine ausgemachte Sache gehalten worden war, hatte gezeigt, dass die sowjetischen Streitkräfte trotz ihrer großen Masse nicht mehr als ein Papiertiger waren.

Die Rote Armee begann mit einer großangelegten Neuordnung und neue Ausrüstung wurde im Licht der in Finnland gesammelten Erfahrungen in Dienst gestellt, doch es war bereits zu spät. Hitler und die Führung der Wehrmacht hatten die Unfähigkeit der Roten Armee zur Kenntnis genommen. Nachdem sie Westeuropa bezwungen hatten, wandten sie ihren raublustigen Blick gen Osten. Während die Luftschlacht um England noch am Himmel des südlichen Teils von Großbritannien tobte, wurden bereits Pläne ausgearbeitet, die Sowjetunion zu erobern und auszubeuten.

Der Große Vaterländische Krieg

„Ewigen Ruhm den Helden, die im Kampf um die Freiheit unseres Landes fielen. Tod den deutschen Okkupanten!“, verkündete Stalin die Befreiung Belgorods im August 1943. Stalin benutzte die Schlussphrase „Tod den deutschen Okkupanten“ in jeder folgenden Siegeserklärung – mehr als 300 Mal, bevor der Große Vaterländische Krieg enden sollte. Die Ostfront war die größte und am stärksten umkämpfte militärische Operation des Zweiten Weltkrieges, und damit der ganzen Menschheitsgeschichte. Sie war auch die heftigste. 80 % seiner Verluste erlitt das Deutsche Reich im Osten, mehr als vier Millionen Männer. Selbst diese schrecklichen Zahlen wurden von 26,6 Millionen Toten, mehr als die Hälfte davon Zivilisten, auf sowjetischer Seite in den Schatten gestellt. Für die Deutschen war die Ostfront ein ideologischer Krieg zwischen zwei totalitären Regimen und Hitler hatte von Anfang deutlich gemacht, dass die Sowjetunion nicht nur erobert, sondern seine Bevölkerung versklavt und ausgelöscht werden sollte. Für die Sowjets wurde es der „Große Vaterländische Krieg“ – kein Kampf widerstreitender Ideologien, sondern um das Überleben ihres Heimatlandes und seiner Bevölkerung.

1941 – Moskau

Am 22. Juni 1941 fiel Deutschland in die Sowjetunion ein und überquerte mit 99 Divisionen, darunter 14 Panzerdivisionen, die Grenze. Unglaublicherweise schien Stalin dieser Überfall tatsächlich zu überraschen (so wie die Amerikaner vom Überfall auf Pearl Harbor überrascht wurden), nachdem er hartnäckig alle Warnhinweise ignoriert hatte. Tatsächlich hatten Stalin und seine Genossen aus Furcht, die Deutschen „zu provozieren“ viel zur mangelhaften Bereitschaft der Truppen an der Grenze beigetragen. Wie es sich herausstellte, brauchten die Deutschen eine solche Ausrede nicht.

Die sowjetischen Streitkräfte an der Grenze wurden „wie eine Reihe von Glashäusern“ beiseite gefegt, als gepanzerte Speerspitzen tief ins Hinterland vorstießen. Die schnellen Panzer umschlossen hunderttausende Rotarmisten, während diese sich bemühten, sich zu sammeln und unter dem Feuer der permanent angreifenden Luftwaffe zurückzuschlagen. Die langsamer vorrückende deutsche Infanterie begann die eingekesselten Widerstandsnester zu vernichten, während die Panzer neuen Zielen entgegenrasten. Innerhalb von Wochen waren die Deutschen hunderte Kilometer weit nach Weißrussland und in die Ukraine vorgestoßen. Innerhalb von Monaten standen sie vor den Toren Moskaus.

Doch in ihrer Selbstüberschätzung hatten sich die Deutschen verrechnet. Sie waren davon ausgegangen, dass die Sowjetunion nach einem kurzen Blitzkrieg ebenso zusammenbrechen würde, wie es im Frankreichfeldzug gewesen war, und waren erstaunt über den fortgesetzten, scheinbar hoffnungslosen Widerstand, der ihnen begegnete. Auf Hitlers Befehl hin richteten die Panzer ihre Bemühungen darauf, die Versorgungs- und Industriegebiete der Sowjetunion einzunehmen, während die Sowjets ihre Fabriken fieberhaft demontierten und weiter nach Osten verlegten. Jetzt war die Zeit abgelaufen und die volle Härte des russischen Winters fiel über die schlecht vorbereiteten deutschen Armeen, die sich auf die sowjetische Hauptstadt vorkämpften.

1942 – Stalingrad

Die sowjetische Winteroffensive überraschte die Deutschen, für die es unbegreiflich war, dass die Rote Armee nach ihren erlittenen Verlusten noch immer imstande war, eine Offensive zu starten. Die frierende, erschöpfte deutsche Armee schwankte und fiel beinahe vor dem Ansturm. Hitler entließ sein Oberkommando und übernahm selbst den Befehl über die Armee. Er befahl,, dass es keinen Rückzug geben dürfe und jede Stellung „bis zur letzten Patrone“ gehalten werden solle. Dadurch blieb den Deutschen das Schicksal der napoleonischen Armee erspart, die auf dem Rückzug von Moskau in Stücke gerissen worden war. Doch die Angelegenheit verstärkte Hitlers Idee von seiner eigenen militärischen Genialität auf eine Weise, die den Deutschen am Ende teuer zu stehen kommen sollte.

Auch Stalin trug dazu bei, die Lage für die Soldaten an der Front zu verschlimmern. Indem er auf einer umfassenden Gegenoffensive bestand, verschleuderte er die bereits überbeanspruchten Verbände der Roten Armee, was dazu führte, dass die Deutschen im Sommer wieder die Initiative erlangen konnten. 1942 stießen die Panzer in den Süden des Landes vor, nachdem Hitler seinen Blick wieder darauf gerichtet hatte, weitere Ressourcen zu erbeuten, mit denen er die Kriegsmaschinerie der Nazis füttern konnte. Die deutschen Armee erreichten ihre Hochwassermarke in der Stadt Stalingrad, um die es zu einer Schlacht kam, die zu einem Symbol des Kampfes zwischen Hitler und Stalin werden sollte.

Die Deutschen schafften es nach monatelangen Straßenkämpfen nicht, Stalingrad einzunehmen. Die Stadt lag in Trümmern und ihre Bevölkerung wurde dezimiert, doch die Rote Armee verteidigte die Ruinen weiterhin in einem, von den Deutschen als „Rattenkrieg“ bezeichnetem Kampf. Als der Winter hereinbrach, gingen die Sowjts erneut zum Gegenangriff über, dieses Mal in größerer Zahl und besser koordiniert als vor Moskau. Die deutschen Soldaten bei Stalingrad wurden abgeschnitten und zur Kapitulation gezwungen. Es war die größte Niederlage, die das Dritte Reich bis dahin hinnehmen musste. Die Frontlinien wurden von den Sowjets weiter nach Richtung Westen gedrängt, doch wiederum gelang es ihnen nicht, sie zu durchbrechen. Die überehrgeizige Rote Armee übernahm sich und wurde bei Charkow für ihre Kühnheit von der erfahrenen Wehrmacht bestraft.

1943 – Kursk

1943 wurde es offensichtlich, dass die Deutschen „einen Wolf bei den Ohren gepackt“ hatten und es sich nicht mehr leisten konnten, ihn loszulassen. Die Rote Armee wurde zunehmend stärker und erfahrener, während die Kraft der Deutschen immer weiter schwand. Die westlichen Alliierten erhöhten den Druck auf das besetzte Europa und obwohl am Ende in Afrika die nachdrücklich verlangte zweite Front eröffnet wurde, hatte das kaum eine Wirkung auf den Krieg im Osten. Die Deutschen beschlossen, im Sommer mit dem Ziel zuzuschlagen, so große Teile der sowjetischen mobilen Streitkräfte wie möglich zu vernichten und dadurch Gegenoffensive im folgenden Winter den Stachel zu ziehen. Dies bereitete die Bühne für die größte Panzerschlacht des Krieges.

Die Führung der Roten Armee (dieses Mal hatte Stalin gelernt, sich aus der militärischen Planung weitgehend herauszuhalten) erkannte die deutsche Bedrohung und bereitete sich auf diese vor, indem sie sich um die Stadt Kursk eingrub. Die Taktik des Blitzkrieges hatte bisher nie versagt und die Sowjets in den Sommermonaten noch keine großen Erfolge gegen die Wehrmacht errungen, doch sie waren zuversichtlich. Als im Hochsommer der deutsche Angriff begann sah sich die neue Panzergeneration schwer verteidigten Minenfeldern, Gräben und Panzersperren gegenüber. Erst als die gepanzerten Speerspitzen stumpf geworden waren, ließ die Rote Armee ihre eigenen Panzerverbände geschlossen vorrücken, um die Niederlage der Deutschen zu besiegeln. Über 3.000 Panzer trafen während der Schlacht bei Kursk aufeinander und als der Rauch sich verzogen hatte, waren es die Deutschen, die den Rückzug antraten. Dem Blitzkrieg war Einhalt geboten worden. Nach Kursk wurde der Krieg im Osten vom deutschen Rückzug und dem sowjetischen Vormarsch bestimmt. Es gab Verzögerungsgefechte und Gegenangriffe, doch die Front verschob sich unaufhaltsam nach westwärts.

1944 bis 1945 – Berlin

1944 konnten selbst die überzeugtesten Nazis erkennen, dass der Krieg im Osten nicht mehr zu gewinnen war. Die Rote Armee drängte die Deutschen immer weiter zurück, vertrieb sich aus den 1941-42 besetzten Gebieten, bevor sie nach Polen und schließlich bis nach Deutschland selbst vorstießen. Jetzt waren die Deutschen an der Reihe, in einem fanatischen, hoffnungslosen Abwehrkampf um ihre Heimat zu kämpfen. Auf allen Seiten von einer zunehmenden Zahl von Feinden bedrängt, fürchteten die Deutschen am meisten den Vormarsch der „asiatischen Horden“ aus dem Osten.

Ein letzter verzweifelter Abwehrkampf wurde um Berlin geführt, auf das die Rote Armee in überwältigender Zahl vorrückte. Die Deutschen brachten den Sowjets (wie immer) schwere Verluste bei, doch es brachte ihnen nichts. Adolf Hitler beging Selbstmord, während die Granaten der Roten Armee auf seinen Bunker herabregneten und Berlin erlitt das gleiche Schicksal, dass es so vielen anderen Hauptstädten auferlegt hatte. Der Krieg in Europa war vorbei.

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