Kaiserreich Japan

Armeebuch Kaiserreich Japan

Nach dem Angriff auf Pearl Harbor, befand sich das japanische Kaiserreich im Krieg.  Die Japanische Armee eroberte unzählige Inseln im asiatischen und pazifischen Raum.
Es wurden aber auch große Länder wie Burma oder China besetzt. Japan wurde zur neuen Supermacht im Asiatisch – Pazifischen Raum!
Mit diesen neuen Ergänzungsbuch für Bolt Action erhällst du alle Informationen, um eine Streitmacht der loyalen und fanatischen Truppen des japanischen Kaisers
ins Feld führen zu können.

Inhalt:
– Hintergrund der Japanischen Armee
– verschieden Armeelisten
– verschieden Schauplätze

Armies of Imperial Japan

»In den ersten sechs Monaten oder im ersten Jahr werde ich im Wesentlichen freie Bahn haben, aber was das zweite und dritte Jahr angeht, bin ich überhaupt nicht zuversichtlich.«
Yamamoto Isoroku

Die Invasion der Mandschurei
Lange Zeit war die Mandschurei eine umstrittene Region, die Russland und China zwischen sich aufgeteilt hatten und die von lokalen Kriegsherren beherrscht wurde. Später geriet die Region zunehmend unter den Einfluss Japans. Für die Japaner stellte die Mandschurei eine wichtige Rohstoffquelle dar, die ihnen insbesondere Kohle lieferte. Die Kontrolle über die Region wurde in den Augen der Japaner zu einer wichtigen Vorbedingung für ihre großangelegten Kriegspläne im asiatischen Raum und so fielen im Jahr 1931 japanische Truppen in das Gebiet ein und errichteten dort den Marionettenstaat Mandschukuo.
Nachdem die Chinesen in der Mandschurei geschlagen worden waren, kam es im nördlichen China immer wieder zu sporadischen Kämpfen zwischen japanischen und chinesischen Streitkräften, die 1937 schließlich im Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieg mündeten, wie der Konflikt im Westen bezeichnet wurde. Die Japaner nahmen rasch Shanghai und dann die Hauptstadt Nanking ein. Die Wildheit der Kämpfe und die zahlreichen Opfer unter der Zivilbevölkerung sorgten dafür, dass sich die öffentliche Meinung in den USA gegen Japan richtete. Bis zu 300.000 Chinesen verloren zwischen 1937 und 1939 während der ›Vergewaltigung von Nanking‹ ihr Leben.
Mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges in Europa standen sich Japan und China seit acht Jahren feindlich gegenüber. Die Kämpfe in China hatten 1939 bereits eine Art Pattsituation erreicht, obwohl die rivalisierenden Armeen der chinesischen Kommunisten und Nationalisten (Kuomintang, KMT) ihre Differenzen beigelegt hatten, um sich der japanischen Invasion zu widersetzen. Die Chinesen wurden durch verschiedene ausländische Mächte bewaffnet und unterstützt, darunter Deutschland, Russland und Amerika. Japanische und russische Streitkräfte prallten 1939 an der Grenze zwischen der Mandschurei und der Mongolei aufeinander, was zur Schlacht am Chalchin Gol führte, in der die Rote Armee den Japanern bei Nomonhan eine entscheidende Niederlage beibrachten.

Krieg im Süden
Die demütigende Niederlage der japanischen Armee durch die Russen hatte tiefgreifende Auswirkungen auf den Verlauf des Krieges in Europa und Asien. Aus Angst, im Osten und Westen Feinden gegenüberzustehen, schloss Russland einen Nichtangriffspakt mit Deutschland und kollaborierte mit den Deutschen bei der Aufteilung Polens.
In der Zwischenzeit untergrub der japanische Rückschlag den Einfluss jener Kräfte in der japanischen Armee, die sich für Eroberungen im Norden aussprachen, und begünstigte die Autorität jener Kräfte, die eine strategische Ausdehnung nach Süden und in den Pazifik favorisierten. Da die europäischen Kolonialmächte andernorts in Kämpfe verwickelt waren und das amerikanische Metall- und Ölembargo die japanische Industrie lahmlegten, wurden die kaum verteidigten Ressourcen in Südasien zum neuen Ziel der japanischen Kriegsbemühungen. Infolge dieser veränderten Strategie schlossen die Japaner einen Nichtangriffspakt mit Russland, der bis zur russischen Invasion der Mandschurei in den letzten Tagen des Krieges halten sollte.
Der Angriff auf Pearl Harbor am 7. Dezember 1941 eröffnete die Feindseligkeiten zwischen den Vereinigten Staaten und dem Kaiserlichen Japan und signalisierte den Beginn der japanischen Eroberungen in Südasien. Zur selben Zeit griffen die Japaner Niederländisch-Indien, die von den USA kontrollierten Philippinen und die britischen Kolonien Hong Kong und Malaya an, was im ersten großen Bodenkrieg dieses Feldzuges gegen die indische Armee bei Kota Bharu mündete. Überall waren die Japaner siegreich und zwangen ihre Gegner zu einem hastigen Rückzug.

Der Burma-Feldzug
Im Januar 1942 standen die japanischen Armeen bereit, die Besetzung Burmas in Angriff zu nehmen und weiter bis nach Britisch-Indien vorzustoßen. Der Burma-Feldzug sollte sich als einer der längsten und härtesten Unternehmungen des gesamten Krieges herausstellen und einen beträchtlichen Teil der japanischen Kampfkraft binden. Auf alliierter Seite waren das Britische Commonwealth sowie chinesische und amerikanische Truppen an dem Konflikt beteiligt. Die Kämpfe in Burma und der anschließende Invasionsversuch nach Indien forderten von den Japanern einen hohen Preis. Doch erst in der zweiten Hälfte des Jahres 1944 sollten die Alliierten in die Offensive gehen und die Eindringlinge zu einem vollständigen Rückzug zwingen. Eine großangelegte Offensive wurde im April 1945 gestartet, um nach der Schlacht um Zentralburma die Stadt Rangun einzunehmen, die allerdings von den japanischen Streitkräften zu diesem Zeitpunkt bereits geräumt worden war. Zu der Zeit, da die Alliierten bereit waren, den Feldzug zu beenden, setzten Ereignisse an einem anderen Ort dem Krieg und allen weiteren Konflikten ein Ende.

Die Salomonen und Neuguinea
In den ersten sechs Monaten des Jahres 1942 fielen die Japaner in Neuguinea ein und besetzten im Osten die langgezogene Inselkette der Salomonen. Die Region war für die japanische Marine von strategischer Bedeutung und die Kontrolle dieses Gebietes ermöglichte eine effektive Blockade Australiens. Dies war für die Alliierten eine Situation, die sie nicht hinnehmen konnten, denn sie unterbrach Kommunikations- und Nachschublinien und ebnete den Weg für eine mögliche Invasion Australiens. Die Australier kämpften hartnäckig um Neuguinea und schlugen im September einen japanischen Angriff auf die Milne-Bucht zurück, womit die alliierten Streitkräfte den Japanern eine erste Niederlage beibrachten.
Während die heftigen Kämpfe in Neuguinea anhielten, attackierten die Amerikaner die Insel Guadalcanal im südlichen Teil der Salomonen. Es war die erste große Offensive der Alliierten gegen Japan. Obwohl die Japaner mit einer Verbissenheit kämpften, die zu einem Symbol des gesamten Pazifikkrieges werden sollte, wurden sie am Ende besiegt und die Insel fiel im Februar 1943 den US-Kräften in die Hände. Guadalcanal war der erste amerikanische Sieg am Boden und der Beginn einer langen Reihe amphibischer Operationen, die als Taktik des ›Inselspringen‹ bekannt wurde und die amerikanischen Streitkräfte bis nach Japan führen sollten.

Lieber tot als ehrlos
Die japanischen Streitkräfte betrachteten den Tod im Kampf mit anderen Augen als ihre westlichen Gegner. Dies lässt sich aus den verschiedenen Begriffen ableiten, mit denen japanische Zeitungen über gefallene Soldaten berichteten.
So lässt sich der Begriff ›Senbotsu‹ am besten mit ›im Feld gefallen‹ übersetzen, während ›Gyokusai‹ so viel wie ›tapfer sterben wie ein zerbrechendes Juwel‹ bedeutet. Für den japanischen Soldaten bedeutete das, dass er in einer ausweglosen Situation eher sterben sollte als sich zu ergeben.
Doch die japanische Kultur erwartete von einem Soldaten nicht, sein Leben sinnlos zu vergeuden. Konsequenterweise existiert hierfür der Begriff ›tai-atari‹, was in der wörtlichen Übersetzung so viel wie ›körperlicher Zusammenprall‹ oder das ›Rammen seines Schiffes in den Feind‹ bedeutet. Es existieren zahllose Geschichten über pflichtbewusste japanische Soldaten, die verwundet wurden und Granaten zündeten, sobald sich ihnen feindliche Truppen näherten, und damit ›jibaku‹ verübten, ›die Selbstvernichtung, um den Feind zu verletzen‹.

Das Inselspringen im Pazifik
Die US-Marines führten eine Reihe amphibischer Feldzüge im Zentralpazifik durch, beginnend mit dem Angriff auf Tarawa im Süden der Marshallinseln. Jede eroberte Insel bot der US-Marine eine Basis, von der aus sie den Angriff auf die nächste Insel führen konnte und so weiter, um sich bis nach Japan selbst vorzukämpfen. Die Verteidiger verdienten sich schon bald den Ruf, auch angesichts erdrückend überlegener Gegner ihre Stellungen hartnäckig zu verteidigen. Die Weigerung der japanischen Soldaten, sich im Angesicht der Niederlage zu ergeben, zwang die Amerikaner dazu, selbst auf die kleinsten Flecken aus Sand und Fels mit überwältigenden Kräften vorzurücken.
Die Gefechte, die um die Marshallinseln und die Marianen geführt wurden, waren schwer umkämpft, doch sie endeten alle auf die gleiche Weise; mit einem Sieg der Amerikaner und der buchstäblichen Vernichtung der japanischen Verteidiger. Ein typisches Beispiel für ein solches Gefecht war Saipan, wo weniger als 1.000 von mehr als 30.000 Verteidigern lebend in die Gefangenschaft gingen und mehr als 20.000 japanische Zivilisten eher Selbstmord begingen, als in die Hände der Amerikaner zu fallen. Angesichts eines solch kompromisslosen Fanatismus reagierten die Amerikaner mit massiven Luftangriffen und Artilleriebeschuss von See.
Nach der Besetzung der Marshallinseln befreiten US-Streitkräfte die Philippinen und näherten sich immer weiter dem japanischen Festland. Bedeutende Schlachten wurden um Guam, Iwojima und Okinawa geführt. Okinawa war ein zentrales Sprungbrett zum japanischen Festland, das als Operationsbasis für die geplante Invasion dienen sollte. Für die Japaner war es die letzte Verteidigungslinie und erwies sich als die blutigste Schlacht des gesamten Feldzuges. Die Verluste betrugen auf japanischer Seite mehr als 100.000 Gefallene, Verwundete und Gefangene – die Mehrzahl davon überlebte nicht.

Hiroshima und Kapitulation
Sollten die japanischen Streitkräfte ihr Heimatland mit dem gleichen Fanatismus verteidigen, den sie bei der Verteidigung der Inseln Saipan, Iwojima und Okinawa gezeigt hatten, würde sich die Invasion Japans als eine wahrhaft blutige Angelegenheit herausstellen. Schätzungen sprachen auf amerikanischer Seite von militärischen Verlusten in Höhe von bis zu einer Million Soldaten, während sich die Verlustrate unter japanischen Soldaten und Zivilisten unmöglich vorhersagen ließ. Die Debatte um eine Invasion wurde mit dem Abwurf zweier Atombomben beendet. Zur selben Zeit erklärten die Russen Japan den Krieg, drangen in die Mandschurei ein und überrannten die mittlerweile völlig erschöpften Verteidiger.
Die formale Kapitulation wurde am 2. September 1945 an Bord des Schlachtschiffes USS Missouri im Hafen von Tokio unterzeichnet, womit der Krieg im Pazifik – und damit auch der Zweite Weltkrieg – sein Ende fand.

Kirschblüten
So furchtbar konventionelle Kamikaze-Angriffe auch waren, die Japaner entwickelten weitaus gefährlichere Waffen als diese Form des Kampfes. Zum Glück der Alliierten blieb den Japanern zu wenig Zeit, um diese speziellen Waffen zu verbessern und vor Beendigung des Krieges in ausreichender Zahl herzustellen.
Eine dieser Waffen, die tatsächlich in die Produktion ging, war die Yokosuka MXY-7 Ōka (Kirschblüte). Die Ōka bestand aus Holz, einem 2.600 Pfund schweren Sprengkopf, einem Cockpit und einer sehr einfachen Steuerung. Sie war ein kleines, raketengetriebenes Flugzeug, das normalerweise unter einem ›Betty‹-Bomber auf bis zu 37 km zu seinem Ziel befördert wurde. Nach dem Abwurf segelte der Pilot zunächst seinem Ziel entgegen, bevor er eine oder alle drei seiner Ōka-Raketen zündete. Die Ōka war in der Lage, eine feindliche Formation mit mehr als 500 (im Sinkflug sogar 600) Meilen pro Stunde zu treffen. Dadurch wurde es für Abfangjäger oder Flugabwehrgeschütze beinahe unmöglich, den Flieger aufzuhalten.
Alles in allem wurden mehr als 850 Ōkas hergestellt. Glücklicherweise hatten die schlecht ausgebildeten Piloten Probleme, die Ōkas zu steuern, und nur eine Handvoll wurden überhaupt gestartet.

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